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(Ein Chat für Falkenstern)

Eine kühle Briese durchwehte mein Fell, als ich mich im Lager blicken ließ. Es war recht schwierig für mich weite Strecken zurück zu legen, weswegen an manchen Tagen sogar einmal durch das ganze Lager und dann wieder zurück zum Bau, genug war um mich auszupowern. Schließlich hatte ich nur drei gesunde Beine. Da ich aber das Gefühl in meinem stark vernarbten Hinterbein noch hatte, war es sehr unangenehm diesen auf dem Boden schleifen zu lassen. So kostete es mir nochmal mehr Energie das Bein die ganze Zeit in der Luft zu halten.

Nun suchte ich, wie immer, Tag ein Tag aus, nach etwas, was ich machen konnte, um mich abzulenken. Denn ohne Beschäftigung erinnerte mich jeder einzelne unbeholfene Schritt an die Ereignisse, die mir damals mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hatten.

Der graue Himmel stach mir ins Auge als ich meinen Bau verliess. Vielleicht würde es nachher regnen. Ich trottete den schmalen Pfad langsam hinunter ins Lager wobei eine Brise mein Fell zauste und mir einen wohligen Schauer verpasste. Unten angekommen liess ich mein Blick über das Lager schweifen. Einige Katzen hatten sich aufgrund der aufkommenden Wolken verzogen doch eine Kätzin fiel mir ins Auge. Es war Wüstendorn die durch ihre Verletzungen kurzzeitig zur Sklavin ernannt worden war. Langsam tappte ich auf sie zu. "Hallo Wüstendorn", begrüsste ich sie ruhig und blickte sie an.

In Gedanken versunken bemerkte ich erst nicht, dass sich der Kaiser höchst persönlich mir näherte. Als ich dann endlich meinen Blick schweifen ließ war es auch schon zu spät und die Begrüßung, die mir galt erschreckte mich so, dass ich erst einmal eine Weile taumelte und unbeholfen mein Gleichgewicht wieder fassen musste, bevor ich etwas sagen und mich vernünftig verneigen konnte. "Einen schönen Tag wünsche ich" versuchte ich so gut es geht von mir zu geben. Seitdem einen Tag vor einigen Monden, hatte sich mein Charakter von freundlich und extrovertiert, zu zurückhaltend und introvertiert verändert. Mein Bein machte einfach keine Fortschritte. Damit entfernte sich dann auch die Hoffnung, den Rang wieder aufzusteigen, immer weiter.

Ich hatte kurz Bedenken als die Kätzin taumelte und wollte ihr helfen doch da hatte sie sich schon ieder gefangen. Trotz ihrer Beeinträchtigung ging sie normal durch das Leben und das letzte was sie gebrauchen könnte wäre wahrscheinlich Mitleid. "Ich danke dir", miaute ich ruhig und lächelte leicht, "wie geht es dir?" Diese Frage stellte ich um ein kleines Gespräch anzufangen und auch ihren trüben Blick etwas aufhellen zu lassen.

Weiterhin in leicht geduckter Haltung versuchte ich dem Blick von Falkenstern stand zu halten, dennoch schaffte ich es nicht und so wandte er sich zu meinen Pfoten. Inzwischen hatte ich mich nun auch hingesetzt, da ich nicht sehr lange stehen konnte. Man merkte, dass ich keine größeren Schmerzen in meinem Bein mehr hatte, aber über die Zeit in der ich es schonte, waren die Knochenbrüche schief verwachsen und es war instabil, aufgrund der Tatsache, dass es einmal ausgerenkt wurde und zu lange so geblieben ist bis es wieder eingerenkt werden konnte.
"Mir geht es gut-", es war eine offensichtliche Lüge. Ich wollte nicht Lügen, Lügen waren auch nicht mein Ding, dennoch wollte ich nicht den Kaiser höchstpersönlich nach Essen Fragen, da es in meinem Kopf respektlos klang. Schnell schüttelte ich mich bevor ich schnell die gleiche Frage zurück stellte, damit keine zu große stille Lücke entstand. "Und dir- ... wie geht es dir?"